Hier findet Ihr die Themen für die Podiumsdiskussionen. Die Podiumsdiskussionen finden online statt und dauern etwa ein bis zwei Stunden. Die unten genannten Termine können nach variieren.
05.09.2020
Ausstehende Entschuldigungen und nicht stattfindende Rückgaben: Verleugnet Deutschland die eigene Kolonialgeschichte?
19:00 bis 20:30 Uhr
Die Aufnahme der Podiumsdiskussion gibt es auf unserer Facebook-Seite.
Die eigene Kolonialgeschichte spielt in der Betrachtung deutscher Geschichte oft nur eine untergeordnete Rolle. Erst langsam tritt für die Mehrheitsbevölkerung ins Bewusstsein, welch tiefschürfende Spuren auch dieser Teil unserer Vergangenheit nicht allein in den einst kolonialisierten Regionen, sondern auch in unserem heutigen Denken und Tun hinterlassen hat. Es scheint an der Zeit, sich auf eine Aufarbeitung einzulassen, und da ist viel zu tun: Geraubte Kunstgegenstände und Gebeine lagern noch immer in deutschen Museen, der Völkermord an Herero und Nama wurde erst 2016 von der deutschen Regierung als solcher bezeichnet, und in der schulischen Bildung ist die deutsche Kolonialgeschichte nur optional vorgesehen.
Wie können die Perspektiven aller Beteiligten in diese Aufarbeitung einfließen? Wie können Gesellschaft, Politik und Institutionen mit dem kolonialen Erbe umgehen, ohne es weiter zu verdrängen? Welche Schritte sind möglich und nötig?
Wo? Bürgeramt Rathaus Mitte, Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
Wer?
Referent*innen:
S.E. Herr Andreas B.D. Guibeb, Botschafter der Republik Namibia
Herr Guibeb studierte Rechtswissenschaften an der Universität des Westkaps in Bellville in Südafrika und Entwicklungsökonomie + internationales Handelsrecht am Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien in der Schweiz. Er war erster Staatssekretär im namibischen Außenministerium. Ebenso war er Leiter der Verhandlungen zur Staatennachfolge des Landes Namibia von Südafrika sowie der Wiedereingliederung von Walvis Bay und der vorgelagerten Inseln. Außerdem war er Hochkommissar der Republik Namibia in der Republik Sambia und Vorstandsvorsitzender der staatlichen Fluggesellschaft Air Namibia. Seit 2016 ist Herr Guibeb namibischer Botschafter in Berlin.
Wiebke Ahrndt
Wiebke Ahrndt ist Ethnologin, Hochschullehrerin und seit 2002 Direktorin des Überseemuseums in Bremen. Seit 2006 arbeitet sie als Professorin an der Universität Bremen im Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik. Nach Abschluss ihres Magisterstudiums in Ethnologie, Alte Geschichte sowie Ur- und Frühgeschichte und ihrer Promotion 1995, absolvierte sie ein wissenschaftliches Volontariat am Museum für Völkerkunde in Hamburg. Später arbeitete Wiebke Ahrndt freiberuflich an Ausstellungskonzepten in Basel und war als Kuratorin angestellt. 2002 wechselte sie nach Bremen an das Übersee-Museum. Seit 2016 leitet sie die Arbeitsgruppe „Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialem Kontext” am Deutschen Museumsbund zur Erarbeitung eines entsprechenden Leitfadens
Dr. phil. Médard Kabanda
Médard Kabanda absolvierte in der DR Kongo ein Studium in Internationale Beziehungen. An der Universität Münster studierte er Politikwissenschaften, Soziologie, Wirtschaftspolitik und Philosophie und schloss sein Studium mit dem Magister Artium ab. Anschließend promovierte er in Politikwissenschaften und Soziologie. Heute ist er Hochschuldozent an der Universität Osnabrück und lehrt im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften. Dr. Kabanda engagiert sich ehrenamtlich in zahlreichen Vereinen und Projekten, er ist unter anderem Mitgründer und Vorstandsmitglied des Vereins Afrika Kooperative e.V.
Moderation: Julia Bittermann
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07.09.2020
60 Jahre Unabhängigkeit: Wie unabhängig sind die afrikanischen Staaten nun?
20:00 bis 21:30 Uhr
Die Aufnahme der Podiumsdiskussion gibt es hier:
Ab 20 Uhr diskutieren wir heute online die Unabhängigkeiten der afrikanischen Staaten anlässlich der 60-jährigen Unabhängigkeit vieler afrikanischer Länder
Gepostet von Kenako Afrika Festival am Montag, 7. September 2020
Viele afrikanische Staaten feiern 2020 60 Jahre Unabhängigkeit, doch wie unabhängig sind sie wirklich? In ehemaligen französischen Kolonien ist der Einfluss von Frankreich deutlich spürbar, China mischt sich mehr und mehr in die Wirtschaft ein und die Kolonialsprachen drohen vielerorts die afrikanischen Sprachen auszurotten – ein Zwischenfazit nach 60 Jahren.
Wo?
- Online-Plattform Zoom, Link: https://us02web.zoom.us/j/84193431293?pwd=bVpsY3k4V2ZYdHRUOGNuVm13emppZz09
- Facebook Live (Facebook-Seite vom KENAKO Afrika Festival)
Wer?
Referent*innen:
Dr. Emmanuel Ndahayo
Dr. Emmanuel Ndahayo ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen. In seiner Lehre- und Forschungstätigkeit befasst er sich mit Beziehungen zwischen Europa und Afrika. Emmanuel hat durch seine Erfahrungen einen besonderen Blick auf Machtstrukturen und (Un)Rechtsstaatlichkeit und sieht Möglichkeiten für einen Aufbau einer nachhaltigen Entwicklungskooperation mit dem afrikanischen Kontinent. Zudem ist er Mitglied im Kreistag Düren, wo er sich mit den Themen Migration, gesellschaftliche Partizipation, Fair-Trade und Entwicklungspolitik befasst.
Dr. Boniface Mabanza
Dr. Boniface Mabanza arbeitet seit 2008 bei der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg. Seit Jahren setzt er sich pointiert für einen konsequenten Perspektivwechsel insbesondere in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen afrikanischen und europäischen Ländern und der EU ein.
Moderation:
Anli Serfontein
Anli Serfontein ist eine südafrikanische Autorin, Journalistin und Filmemacherin, die in Berlin und Johannesburg lebt. Sie begann ihre journalistische Karriere in den Niederlanden, wo sie in den frühen 1980ern Dokumentarfilmproduktion bei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt IKON studierte. 1986 kehrte sie nach Südafrika zurück, wo sie als Journalistin und Fernsehproduzentin arbeitete. Seit 1995 lebt sie überwiegend in Deutschland. Anli Serfontein ist als Fernsehproduzentin, Dokumentarfilmemacherin, Journalistin und Berichterstatterin bei vielen internationalen Medien tätig, darunter bei sehr bekannten Nachrichtenagenturen wie Reuters und BBC.
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09.09.2020
Ein Kontinent, viele Sprachen: Welche Vor- und Nachteile hat die Sprachenvielfalt in Afrika und wohin geht der linguistische Weg?
19:00 bis 21:00 Uhr
Die Aufnahme der Podiumsdiskussion gibt es hier:
Language Diversity in Africa. What are the advantages and disadvantages?
Gepostet von Kenako Afrika Festival am Mittwoch, 9. September 2020
Über 2000 Sprachen werden in Afrika gesprochen, auch wenn einige davon im Alltag weniger präsent sind, gibt es in Afrika eine extreme Sprachenvielfalt. Kaum ein Kind wächst einsprachig auf. Doch welche Vor- und Nachteile ergeben sich dabei über Verständigungsprobleme und kulturelle Vielfalt hinaus? Einige Länder haben in den letzten Jahren wieder ihre eigene Sprache der Kolonialsprache vorangestellt, Schriftsteller*innen entscheiden sich dazu, auf einer afrikanischen Sprache, statt einer Kolonialsprache zu schreiben. Welche Gründe und Folgen hat diese identitätsstiftende Maßnahme?
26.09.2020
Alltagsrassismus in Deutschland
19:00 bis 20:30 Uhr
Die Aufnahme der Podiumsdiskussion gibt es hier:
Podiumsdiskussion zum Alltagsrassismus in Deutschland ab 19:15 Uhr im Rathaus Reinickendorf
Gepostet von Kenako Afrika Festival am Samstag, 26. September 2020
Nach der Ermordung von George Floyd in den USA ist auch in Deutschland das Thema des institutionellen und strukturellen Rassismus zurecht mehr in den Fokus gerückt. Was bedeutet es in Deutschland Schwarz zu sein und welche Bewegungen gibt es aktuell hierzu?
Wo? mit Anmeldung unter kenako[at]kenako-festival.de: Bezirksamt Reinickendorf, Eichborndamm 215, 13437 Berlin (BVV-Saal); ohne Anmeldung: Facebook Live
Wer?
Dr. Moris Samen
Moris Samen ist in Kamerun geboren und aufgewachsen. In Deutschland hat er sein Hochschulstudium absolviert und anschließend in Kulturanthropologie – Afrikastudien promoviert, sowie einen Diplomabschluss in Soziologie erlangt. Seine Vision ist die Optimierung des Unternehmertums in Afrika, die Förderung der Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und eine individuelle Entfaltung Afrikas durch exklusives Wissen. Dr. Moris Samen ist Ethnologischer Berater für Unternehmertum und Entwicklungszusammenarbeit, Internationaler Coach & Mentor und Keynote Speaker.
Anli Serfontein
Anli Serfontein ist eine südafrikanische Autorin, Journalistin und Filmemacherin, die in Berlin und Johannesburg lebt. Sie begann ihre journalistische Karriere in den Niederlanden, wo sie in den frühen 1980ern Dokumentarfilmproduktion bei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt IKON studierte. 1986 kehrte sie nach Südafrika zurück, wo sie als Journalistin und Fernsehproduzentin arbeitete. Seit 1995 lebt sie überwiegend in Deutschland. Anli Serfontein ist als Fernsehproduzentin, Dokumentarfilmemacherin, Journalistin und Berichterstatterin bei vielen internationalen Medien tätig, darunter bei sehr bekannten Nachrichtenagenturen wie Reuters und BBC.
Thilo Cablitz
Thilo Cablitz ist 1978 in Berlin geboren und begann nach seiner Ausbildung zum Technischen Zeichner eine Polizeilaufbahn. Nachdem er unterschiedliche Stationen bei der Polizei durchlaufen hatte, stieg er schließlich zum höheren Dienst auf. Er leitete zwei Polizeiabschnitte, als auch die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Berlin. Thilo Cablitz ist seit 2018 Pressesprecher der Berliner Polizei. Außerdem ist er Mitbegründer des Netzwerks für Vielfalt, Inklusion und Akzeptanz der Polizei Berlin und Beiratsmitglied des Projektes ZuRecht, welches sich mit der gleichberechtigten Teilhabe am Rechtssystem befasst.
Victoria Jeffries
Victoria erlangte einen BA in Kultur- und Sozialanthropologie und macht seitdem ihren MA in soziokulturelle Studien. Sie arbeitet als Journalistin für LoNam und als politische Bildungsreferentin. In 2020 mitbegründete sie @erklarmirmal… und ist seitdem Teil des Produktions- und Rechercheteams. Die Illustration ist von Iman Atwa @iman.atwa
Julia Stadtfeld
moderiert von Marianne Ballé Moudoumbou
***Hinweis***
Die Podiumsdiskussion am 26. September ist gleichzeitig der Auftakt der Interkulturellen Woche in Reinickendorf, die bis zum 04. Oktober geht.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche in Reinickendorf haben wir eine Schnitzeljagd organisiert. Aufgrund der Vielzahl an Veranstaltungen haben wir einige der interessanten Veranstaltungen, Lesungen und Workshops, die in der Interkulturellen Woche angeboten werden, rausgesucht. Diese werden bei der Schnitzeljagd als Stationen dienen. Wie Ihr mitmachen könnt? Einfach den Flyer herunterladen, ausdrucken, knicken und die verschiedenen Stationen besuchen. Seid dabei!
Hier könnt ihr euch außerdem noch das ganze Programm der Interkulturellen Woche in Reinickendorf ansehen.
Wir wünschen euch viel Spaß bei der Interkulturellen Woche!
In Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Berlin-Reinickendorf
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